Günstiger Wohnraum seit über 100 Jahren
1900

Kornwestheim
Die Stadt stand lange für den Namen Salamander. Auch die Entwicklung der heutigen Bezirksbaugenossenschaft Altwürttemberg e.G. Kornwestheim war von der prosperierenden Schuhfabrik geprägt. Diese verzeichnete einen stetig wachsenden Bedarf an Arbeitskräften. Aufgrund der schlechten Verkehrsanbindungen wollten diese in der Nähe des Arbeitsplatzes wohnen.
1907

Die Gründung
Unter dem Vorsitz von Karl Joos wurde daher 1907 der Bau- und Sparverein gegründet. Aufgabe des genossenschaftlich organisierten Vereins war es, preisgünstige Wohnungen für die örtliche Arbeiterschaft zu errichten.
1908
Die Genossenschaft wächst
Schon nach kurzer Zeit waren mehr als 60 Mitglieder in der Genossenschaft vertreten. Diese stellten dem Bauverein ihre Ersparnisse in Form von Spareinlagen zur Verfügung. So konnte 1908 das erste Grundstück erworben und mit dem Bau des ersten Mietshauses begonnen werden. In den folgenden Jahren wurden immer mehr Wohnungen realisiert – die baugenossenschaftliche Idee fasste in Kornwestheim Fuß.
1924
Krieg und Krisen
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden die Arbeiten eingestellt, die Mittel fehlten, um weiter tätig zu sein. Erst 1924 nahm der Bauverein den Bau von Mietwohnungen wieder auf. Mehr und mehr erweiterte er seine Aktivität auch auf benachbarte Gemeinden aus. Die Weltwirtschaftskrise und die Rezession stellte den Verein vor große Schwierigkeiten: Viele Familien waren nicht mehr in der Lage, die Miete zu zahlen – es entstanden große Mietrückstände.
1935

Politisch gewollte Verschmelzung
Als größte Genossenschaft übernahm der Bau- und Sparverein den Wohnungsbestand der Mietervereinigung Kornwestheim. Mit der Zusammenführung wurde der Name in Bezirksbaugenossenschaft Altwürttemberg e.G. Kornwestheim geändert. Die Weltwirtschaftskrise und die Rezession stellte den Verein vor große Schwierigkeiten: Viele Familien waren nicht mehr in der Lage, die Miete zu zahlen – es entstanden große Mietrückstände.
1939
Weltkrieg und Wiederaufbau
1939 endete der Wohnungsbau für viele Jahre. Im Krieg selbst wurden Hunderte von Wohnungen beschädigt, nach 1945 fehlte es anfangs an allem. Ein Bautrupp machte sich daran, die Trümmer zu beseitigen und noch verwertbares Material zu lagern. Viele Mitglieder richteten sich in den provisorischen Wohnungen ein. Der Bau neuer Wohnungen ging nur langsam voran, 1957 waren es rund 2.000 Einheiten, die die Genossenschaft ihr Eigen nennen konnte.
1970
Trendwende bei der Bezirksbaugenossenschaft
Da Bodenpreise und Ansprüche an Komfort in den Wohnungen stiegen, konzentrierte sie sich zunehmend auf die Sanierung ihrer Häuser. 1975 verzeichnete die Bezirksbau 3.000 Mitglieder – erstmals konnte somit eine Vertreterversammlung gewählt werden.
1985
Steigerung der Bautätigkeit
Aufgrund der nach wie vor hohen Baulandpreise und der fast versiegten öffentlichen Förderung entschied sie sich bald für einen anderen Weg, der bis heute anhält: Altbaubestand, der nur mit verhältnismäßig hohen Kosten saniert werden könnte, wird mit neuen, modernen Wohneinheiten überbaut. Gleichzeitig werden die Modernisierungsarbeiten fortgeführt. Dieser Weg soll in Zukunft intensiviert werden – beispielsweise, indem Wohnungen dem demographischen Wandel angepasst werden.
2007
100 Jahre Bezirksbau
Die Bezirksbaugenossenschaft feiert ihr 100-jähriges Bestehen. In den vergangenen 100 Jahren galt es immer wieder, herausfordernde Situationen zu meistern und den Menschen Unterstützung zu bieten. Neben dem Wohnungsbau wurde verstärkt in die Modernisierung des Wohnungsbestands investiert. Bis heute wurden beachtliche 3.465 Wohneinheiten errichtet.
2016
Verstärkte Neubauaktivitäten
Die Niedrigzinsphase wird genutzt, um verstärkt in Neubaumaßnahmen zu investieren. Innerhalb von nur 10 Jahren ist die Bilanzsumme um nahezu 100 % gestiegen.
2020
Corona-Krise
Die Corona-Krise hat Deutschland fest im Griff. Einmal mehr zeigt sich der positive Gedanke einer Genossenschaft: Hilfe zur Selbsthilfe. Die Mitglieder unterstützen einander, indem sie Nachbarschaftshilfen ins Leben rufen. Auch der Arbeitsalltag passt sich an, um die erforderlichen Beschränkungen einzuhalten.
2021 - 2025
Geänderte Rahmenbedingungen
Erneut haben sich die Rahmenbedingungen verändert. Wirtschaftliches Bauen ist kaum noch realisierbar, während sich Deutschland inmitten einer Polykrise befindet. Die neue Devise lautet: Dekarbonisierung und Bestandsmodernisierung. Eine festgelegte Dekarbonisierungsstrategie zielt darauf ab, die Beheizung langfristig auf regenerative Energiequellen wie Fernwärme, Nahwärme und Wärmepumpen umzustellen. Der erhebliche finanzielle Aufwand erfordert eine solide Machbarkeitsplanung sowie ein motiviertes und kompetentes Team.
Was 1907 begann, hat mehr als einhundert Jahre später noch große Bedeutung: Die Förderung ihrer Mitglieder durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung.